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„Hook and Hold!“

  • Sebastian
  • 21. Mai 2017
  • 3 Min. Lesezeit

(auch die kleinen Karpfen sind mit dieser Methode hart erkämpft) Die etwas andere Technik Das Fischen an hindernisreichen Gewässern erfordert besondere Methoden. Denn gerade diese Hindernisse zeichnen sich oftmals als richtige Hot Spots aus. Das Angeln vor Totholz und überhängenden Bäumen hat jedoch so seine Tücken.

(da müssen die Ruten hin - Totholz und überhängende Bäume)

Viele Angler schrecken deshalb davor zurück, die Montagen nahe oder sogar direkt in Hindernissen abzulegen. Aber hier suchen die Fische tagsüber Schutz, es sind ihre "Holding Areas". Immer wieder kann man Karpfen dabei beobachten, wie sie sich im Schutze des Gehölzes die Sonne auf den Buckel scheinen lassen.

Das große Problem: Ein gehakter Fisch wird sehr wahrscheinlich nach dem Anbiss ins nahegelegene Holz flüchten. Die Fische wissen ganz genau wohin sie schwimmen müssen, wenn es für sie ernst wird. Mit den herkömmlichen Methoden sind die Chancen gering, den Fisch sicher zu landen. Hier muss starkes Material her, um ihn entweder vom Totholz fern zu halten, oder ihn mit Druck aus dem Gehölz herausdrillen zu können. Eine stabile Rolle mit gutem Bremssystem ist neben einer starken Rute die Grundvorraussetzung.

Zum Ablegen fahre ich mit dem Schlauchboot bis ans Hindernis ran, um zu gewährleisten, dass alles sauber am Grund liegt. Ein paar kleine Pellets reichen aus um die Fische auf den leuchtenden Pop-Up aufmerksam zu machen.

Als Rutenablage dienen mir lange Banksticks. Die Schnur spanne ich auf ein Maximumund die Bremse des Freilaufs setze ich fast komplett zu. Die Ruten werden mit Expandern am Bankstick fixiert. Ich gebe dem Fisch so nur die Restdehnung der Schnur für die Flucht.

(die Ruten sind bombenfest fixiert) Mein Camp Grundsätzlich baue ich mein Camp bei dieser Art der Angelei so auf, dass die Ruten quasi „in“ meinem Zelt stehen. So kann ich im Falle eines Bisses direkt eingreifen und die Rute zügig aufnehmen. Auf das Schlauchboot kann man verzichten, wenn die Montage sauber ausgeworfen werden kann.

(Ruten stehen direkt am Zelt - jede Sekunde zählt) Meine Ausrüstung Für meine Verhältnisse am kleineren 3,5 ha See und auf Distanzen von maximal 80Metern bei Fischen mit einem Durchschnittsgewicht von 5-6kg reichen meine kurzen 9ft Bootsruten mit 2,75lbs völlig aus. Am Fluss oder anderen Gewässern, die größere Fische beherbergen, greife ich auf 12ft Ruten mit 3,5lbs zurück. An meinen Ruten kommen Kombi-Rigs mit auffälligen Pop-Ups zum Einsatz. Das Kombi-Rig wird aus Fluo Carbon und weichem Hooklink gebunden. Der größte Teil des Rigs besteht aus dem abriebsfesten FluoCarbon, lediglich die letzten 2-5cm (je nach Auftriebshöhe des Pop-Ups) vor dem Haken sind aus dem weichen Vorfachmaterial gebunden, um dem Haken mehr Beweglichkeit zu verleihen. Den Knoten schütze ich mit einem Stück Schrumpfschlach und überdecke diesen mit Knetblei um den Pop-Up perfekt zu präsentieren. Bei dieser Art der Angelei ist Schlagschnur für mich unverzichtbar. Diese ist enorm abriebsfest und schneidet sich nicht in die Äste ein, wie es eine geflochtene Schnur machen würde. Falls sich mal ein Karpfen in den Ästen verfangen sollte, bietet uns der Leader die Möglichkeit den Fisch vom Boot aus mit mehr Druck zu befreien. Da der Karpfen schon mal einige Meter unseres Leaders mit ins Holz hinein ziehen kann, sollte unsere Schlagschnur lang genug gewählt werden. Ich fische ca. 15-20m von dem robusten Material in 0,5-0,6mm. Als Hauptschnur dient eine dehnungsarme Monofile in 0,35mm. Das Blei wird an einem Safety-Clip befestigt, der das Blei, sollte sich dies im Geäst verfangen, freigibt. Damit das Blei noch schneller abfällt kann man den Bleiclip am Safety-Clip kürzen. Um die Ruten stramm zu spannen sind Bleie ab 140g notwendig. Fazit Wenn man sein Gerät und seine Angelei der Situation entsprechend anpasst, ist es durchaus möglich gute Fänge an solchen Hindernissen zu erzielen. Diese Technik führ häufig zu schnellen Bissen. Ich konnte am Wochenende innerhalb der ersten 30 Minuten direkt zwei kleine Karpfen fangen.

(der erste Schuppi - die Rute lag gerade 5 Minuten)

(der zweite folgte 20 Minuten später - gerade war die erste Rute wieder abgelegt und es begann die Dämmerung)

Schreckt nicht davor zurück, so nah an Hindernissen Ruten abzulegen und versucht es einfach mal mit der oben beschrieben Technik aus.

Wünsche euch viel Erfolg und dicke Fische Euer Sebastian


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