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Karpfenangeln am Fluss III

  • Sebastian
  • 10. Juli 2016
  • 4 Min. Lesezeit

Ausrüstung und Futter

„Klick,Ziip,Schraub“, das Brolly steht. Heute stand die erste heiß erwartete Nacht am Fluss an. Motiviert bis in die Haarspitzen schleppte ich mein Tackle den schmalen Pfad zu meiner Angelstelle entlang. Beim Flussangeln kommt es darauf an sein Tackle genaustens auszuwählen. Oft ist man nur für wenige Stunden oder eine kurze Nacht am Wasser, da muss man flexibel und mit leichtem Gepäck unterwegs sein.


Eine Rutentasche, in der neben den Ruten auch mein Brolly, das Rod Pod, der Kescher und eine Wiegeschlinge Platz finden, sowie eine leichte Liege und ein kleiner Campingstuhl sind die übliche Basisausrüstung. Eine faltbare Abhakmatte und eine Carryall-Bag mit allen für das Karpfenangeln notwendigen Utensilien, Kleidung, und Snacks komplettiert diese. Natürlich sind auch immer alle nötigen Angelpapiere mitzuführen.


Den Platz hatte ich nun schon mehrere Wochen vorbereitet. Im Tages-Rhythmus war ich dort und präparierte die Spots. Ich fütterte nicht viel. Kleine Mengen Partikelmix. Dieser besteht aus Mais, Weizen, Kichererbsen und anderen kleinen Sämereien. Ergänzend landeten überall verteilt einzelne Scoberry-Boilies der Firma Successful-Baits.


- Partikelmix: gequollen, gegoren und abgekocht -

-Bildquellen: www.successful-baits.de -

Mein Vater konnte in den Tagen zuvor schon einige schöne Fische bis 20 Pfund überlisten. Nun war ich endlich an der Reihe.


Ich warf die erste Rute aus. „Platsch“. Die Strömung war unerwartet stark und die bisher ausreichenden 120gr Bleie blieben nicht liegen. Schwereres Gerät musste her. Montiert war eine Maiskette mit einem pinken Fake-Korn. Die beste Kombination wie sich im Laufe der nächsten Versuche zeigen sollte.


Die zweite Rute lag meistens an der Strömungskante auf meiner Seite. Direkt vor meinen Füßen und keine zwei Meter von meinem Zelt entfernt. Ruhe war angesagt.


Ein paar Kellen Partikelmix und eine Hand voll Boilies sollten die Karpfen zum Fressen animieren. Dann hieß es Abwarten.


Ein Eisvogel zeigte sich und blieb unmittelbar neben mir auf einem Ast sitzen. Die Kamera lag neben mir im Zelt. Ich bückte mich unter die Liege und zog die Tasche hervor. Mist. Da war er schon weg. Schade. Habe ich ihn schon mehrfach versucht vor die Linse zu kriegen.


„Piiiieeeep, Piiieeeep!“, die Kamera flog zurück in die Tasche und ich stand sofort an der Rute. Was ein Lauf. Ich konnte den Fisch fast gar nicht bremsen. Geballte Flusspower. Doch plötzlich stoppt er und schwimmt in meine Richtung. Nach atemberaubenden Fluchten lag er dann endlich im Netz. Mein erster Flusskarpfen. Kein Riese. Aber das war mir egal. Ich hub den kampfstarken Spiegler auf die Abhakmatte. Erst da konnte ich die schwarzen Flecken an seiner Seite sehen. Was ein schöner Fisch. 28 Pfund. Ich war super glücklich.

- mein erster Flusskarpfen mit 28 Pfund. Ich konnte diesen Fisch eine Woche später erneut fangen, diesmal auf einen Scoberry-Boilie. Unser erster Doppelfang am Fluss -


Nachdem ich den Fisch verpflegt und zurück in sein Element gesetzt habe, bestückte ich die Rute neu mit einer Maiskette und warf diese in den Gumpen am gegenüberliegenden Ufer. Etwas Futter folgte und dann hieß es abzuwarten.

- deshalb gehen wir Angeln, atemberaubende Natur erleben -


Die Dämmerung brach ein. In dieser Zeit konnte ich zuvor die meisten Karpfen beobachten.

Auch diesmal sprangen viele Fische. Döbel und Bachforellen pflückten sich Insekten von der Oberfläche.


Mitten in der Nacht lief die selbe Rute erneut ab. Ein kleiner Schuppenkarpfen tauchte an der Wasseroberfläche auf. Nach wenigen Minuten konnte ich ihn ausgekämpft und fast kapitulierend die Oberfläche entlang in Richtung Kescher ziehen. Ein letzter Fluchtversuch. Ausgeschlitzt. Abgehauen. Ärgerlich. Ich schlüpfte zurück in den Schlafsack. War es doch recht frisch geworden und der Wind wurde stärker. Es regnete und plätscherte laut auf mein Zelt.


In den Morgenstunden besämftigte sich das Wetter und es folgte promt der nächste Lauf. Diesmal landete der Fisch im Kescher. Ebenfalls ein kleiner vielleicht sogar der selbe Schuppenkarpfen mit ungefähr 10 Pfund. Er konnte einem kleinen Scoberry-Boilie, der an meiner Uferseite platziert war, nicht widerstehen. Einer der Besatzfische, die in den letzten Jahren hier eingesetzt wurden..

- vor etwa 3 Jahren besetzter Wildkarpfen mit 10 Pfund -

Mit diesem Fisch endete meine erste erfolgreiche Nacht am Fluss.


Wenige Tage später dann der Moment den ich nie erwartet hätte. Ein Anruf meines Vaters erreichte mich am nahegelegenen See. Ich besuchte Freunde. Er war am Fluss. Sprach von einem großen Fisch. Ich solle doch schnell vorbei kommen. Mit der Kamera bewaffnet fuhr ich sofort los.


Angekommen, staunte ich über einen dicken Spiegelkarpfen. Einer der größten in diesem Fluss. Er reichte von einem Ende der Abhakmatte bis an das andere. Die Waage zeigte 18,5kg an. 37 Pfund. Mir war kein größerer Fisch in diesem Bereich des Flusses bekannt. Ein echter Ausnahmefisch.

- wunderschöner Spiegelkarpfen mit 37 Pfund; Erfolgsköder war eine Kombi aus Scoberry-Boilie und Maiskorn -

- der größte bisher bekannte Fisch auf diesem Flussstück #catchandrelease -

Ich war begeistert und freute mich mindestens genau wie mein Vater. Ab diesem Moment wussten wir, dass sich die ganze Mühe und Vorbereitung gelohnt hat. Das Karpfenangeln schreibt zwar immer zufällig neue Geschichten, doch jeder Angler ist mit seinen Bemühungen und der Arbeit, die er in sein Hobby investiert, selber dafür verantwortlich, wie oft solche Geschichten Realität werden.

Mit diesen Worten endet vorerst die Reihe "Karpfenangeln am Fluss" und ich hoffe, dass ihr genauso eure eigene Geschichte Wirklichkeit werden lasst.

Euer Sebastian

Weitere Informationen über die genannten Köder findet ihr im Online-Shop von Successful Baits

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